Blix wird weiter angehört

Trotz des nahenden Krieges werden die Außenminister im Sicherheitsrat über friedliche Entwaffnung Iraks beraten

NEW YORK dpa ■ Ungeachtet des immer näher rückenden Angriffs der USA auf den Irak hat UN-Chefinspektor Hans Blix ein langfristiges Arbeitsprogramm für die friedliche Entwaffnung des Landes vorgelegt. Auf Wunsch Frankreichs, Russlands und Deutschlands sollen die Außenminister der Mitgliedstaaten des Sicherheitsrates heute über den Plan beraten, der unter anderem zwölf „noch zu erfüllende Schlüsselaufgaben der Abrüstung“ für den Irak auflistet. Außerdem soll dabei geprüft werden, ob es nicht doch noch eine letzte Möglichkeit zur Abwendung eines Krieges gibt.

Neben den Außenministern Frankreichs und Russlands, Dominique de Villepin und Igor Iwanow, wurde auch Bundesaußenminister Joschka Fischer zu der Debatte in New York erwartet. Auch Außenminister anderer Länder hätten Bereitschaft bekundet, zu der Beratung kurz vor dem befürchteten Ausbruch des Krieges nach New York zu kommen, hieß es in UN-Kreisen. Die USA hatten allerdings signalisiert, dass sie einem solchen Treffen keine Chance mehr einräumen würden.

Nach den Vorstellungen der Blix-Kommission soll Bagdad innerhalb der nächsten 120 Tage rückhaltlose Auskunft über Waffensysteme geben und deren Vernichtung unter UN-Kontrolle beginnen. Konkret werden bei den „Schlüsselaufgaben“ unter anderem Scud-Raketen sowie biologische und chemische Sprengköpfe und Forschungseinrichtungen für die Raketentechnologien aufgeführt. Zudem soll der Irak alle verbotenen Aktivitäten seit dem Ende der letzten Waffenkontrollen im Dezember 1998 aufdecken.