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Kein einheitlicher Traum

betr.: „Verknallt in Obama – aber richtig“, taz vom 8. 11. 08

Dirk Knipphals bedauert die angebliche deutsche Neigung, manisch-depressiv auf „neue soziale Bewegungen“ zu reagieren; und verfällt selbst darin: Er bedauert einerseits eine gewisse Unfähigkeit der Deutschen zur Integration und lobt andererseits, wie sich in den USA unter Obama eine „integrative Erzählung“ realisiert hat, dass jeder „zum großen amerikanischen ‚Wir‘ dazugehören“ kann. In Wirklichkeit sind wohl weder die Deutschen so integrationsunfähig noch gibt es ein integratives amerikanisches Zusammengehörigkeitsgefühl; genug steht die zerspaltene amerikanische Gesellschaft im Fokus, in der zwar viele einen „amerikanischen Traum“ haben, nur eben keinen einheitlichen, auch nicht innerhalb der „Obama-Bewegung“. Zwei Beispiele: Über 90 % der schwarzen Wähler stimmten für Obama. Warum? Weil er schwarz ist oder weil Schwarze per se integrativ sind? Beispiel Kalifornien: Die Mehrheit ist für Obama – und gegen die Homoehe. Sind das Beispiele für Integration, Pluralismus und Multikulturalität, die sich der Autor wünscht? Dann träume ich einen anderen Traum und frage mich, ob der Autor nicht eine manisch-depressive Sichtweise hat. JENS MEYER, Berlin

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