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Um starke Worte war Harry Belafonte nie verlegen. Der Entertainer, Sänger und Schauspieler, der US-Außenminister Colin Powell schon mal als „Hausneger“ des Weißen Hauses bezeichnete, wurde auch gestern in seiner Rolle als UNICEF-Botschafter in der Pariotischen Gesellschaft deutlich: „Die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre derzeitige Regierung haben keine sauberen Hände“, kommentierte der 76-Jährige Washingtons Motive für einen Krieg gegen den Irak. Und während Saddam Hussein künstlich als Bedrohung „aufgebaut“ worden wäre, hätten die USA bereits in der Vergangenheit aus Eigennutz Unrechtsregime – wie in Südafrika – oder Cliquen unterstützt, die sich auf Kosten der Mehrheit in ihren Ländern bereichert hätten. Starker Tobak für einen Künstler, der ausgerechnet im schwarz-schillschen Hamburg seinen Abschied von den europäischen Bühnen nahm. Ob Kultursenatorin Dr. Dana Horáková nach so viel antiamerikanischer Taktlosigkeit gestern Abend noch ihren Ehrenplatz in der Color Line Arena eingenommen hat, darf deshalb zumindest bezweifelt werden. TAZ

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