Hilfe für das Vivo

Altonaer SPD und FDP wollen weiterhin das Ökozentrum und warnen vor großflächigem Einzelhandel

In der Bezirksversammlung Altona regt sich Widerstand dagegen, das Nachhaltigkeitszentrum Vivo in der Gaußstraße eingehen zu lassen. Die Fraktionen von SPD und FDP warnen davor, das Vivo unter Verwertungsdruck zu einem konventionellen Einkaufszentrum zu machen, da das die Struktur des Einzelhandels in Ottensen zerstören könne. Die SPD will eine Quote für ökologische Nutzungen festschreiben lassen. Die FDP äußert sich vorsichtiger: Bei der Vermarktung des Zentrums durch die Sprinkenhof AG (SpriAg) in einer anderen als der ursprünglich geplanten Weise müsse die Bezirksversammlung mitreden. „Es ist durchaus nicht sicher, dass die bezirklichen Ausschüsse diesem Änderungsbegehren folgen würden“, erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Martin Scharlach.

Vergangenen Mittwoch hatte die Finanzbehörde mitgeteilt, dass sich das Konzept eines Nachhaltigkeitszentrums im Vivo als „wirtschaftlich nicht tragbar“ erwiesen habe. Die städtische Sprinkenhof AG solle deshalb ein „erweitertes Nutzungskonzept“ entwickeln. Öko-Betriebe sind dabei zwar willkommen. Die SpriAG hat jedoch freie Hand.

Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Stefan Krappa forderte den Senat auf, sich weiterhin für ein Ökozentrum zu engagieren. Ein schwieriges konjunkturelles Umfeld auch für den ökologisch orientierten Einzelhandel dürfe „nicht zu einem weitgehenden Rückzug des Staates führen“. Er regte an, zu prüfen, ob in den oberen Stockwerken des Vivo Wohnungen eingerichtet werden könnten. Gernot Knödler