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Nun hat sie es doch noch geschafft, ganz nach oben zu kommen. Dagmar Reim wird die erste Intendantin einer deutschen Rundfunkanstalt seit Erfindung des Radios. Die Hamburgerin, im vorigen Jahr noch an konservativen Mehrheiten gescheitert bei ihrem Versuch, Intendantin des ZDF zu werden, setzte sich nun im Kampf um den ChefInsessel des neuen Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) durch. Gegen drei Männer, darunter immerhin mit WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf ein Politjournalist der ersten TV-Garde. Die 51-jährige Vollblutjournalistin, seit fünf Jahren Direktorin des NDR-Landesfunkhauses am Rothenbaum und zuvor Chefredakteurin des NDR-Hörfunks, soll die aus der Fusion von Sender Freies Berlin (SFB) und Ostdeutschem Rundfunk Brandenburg (ORB) zum 1. Juni hervorgehende neue Anstalt leiten, die mit 1700 Beschäftigten und sieben Prozent ARD-Sendeanteil zu den kleineren gehört. An Vorschusslorbeeren für die ebenso verbindliche wie als durchsetzungsfähig geltende gebürtige Heidelbergerin wird nicht gespart. Die SPD-Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Klaus Wowereit und Norbert Platzeck, freuen sich schon auf „innovative Konzepte und ein interessantes Programm“ aus den Funkhäusern in Potsdam und Berlin, und ihr Noch-Chef, NDR-Intendant Jobst Plog, befindet schlicht, für diesen Karrieresprung, der sie von seiner Untergebenen zu seiner Kollegin macht, sei Reim „reif“. smv

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