Proteste wegen Pyramidenkrise

POPAYÁN afp ■ In Kolumbien haben tausende Menschen zum Teil mit Gewalt gegen mafiöse Kapitalanlagegesellschaften protestiert, die sie um ihre Ersparnisse gebracht haben. In mindestens fünf Städten im Südwesten des Landes verhängten die Behörden aus Furcht vor weiteren Unruhen am Mittwoch (Ortszeit) nächtliche Ausgangssperren. Präsident Álvaro Uribe rief die Bevölkerung auf, die Finger von sogenannten Pyramidensparmodellen zu lassen. Die Anlagefirmen locken die Sparer mit dem Versprechen äußerst hoher Zinsen an und zahlen diese zunächst auch aus, setzen sich dann aber häufig mit den Ersparnissen ab. Die Regierung untersagte einer der größten Finanzpyramiden namens DRFE (Dinero rapido facil y efectivo – Geld schnell, leicht und effektiv), weiter Geschäfte zu tätigen, und ordnete an, ihr Vermögen zu beschlagnahmen. In einem Dutzend Städten schützte die Polizei Filialen der Pyramidengesellschaften vor wütenden Sparern. Vielerorts entstand Sachschaden.