Powell zweifelt an Krieg

US-Außenminister stellt Entscheidung für Irakkrieg in Frage. US-Mörsergranate tötet Kind im Nordirak

WASHINGTON/BAGDAD dpa ■ Fast zehn Monate nach Beginn des Irakkriegs hat US-Außenminister Colin Powell Zweifel an der damaligen Entscheidung des Weißen Hauses zur Begründung für den Krieg geäußert. Auf die Frage, ob er sich auch dann für den Krieg ausgesprochen hätte, wenn damals bekannt gewesen wäre, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen hatte, antwortete Powell: „Ich weiß es nicht, weil (Waffen-)Lager das letzte entscheidende Glied waren, das das Land mehr zu einer echten und akuten Gefahr für die Region und die Welt machte.“

Unterdessen ist nahe Kirkuk im Nordirak ein Kind von einer US-Mörsergranate getötet worden. Die Granate war von einem US-Stützpunkt im Flughafen abgeschossen worden, weil die Armee vermutete, dass in der Gegend Angriffe gegen die Koalitionstruppen geplant würden.

US-Soldaten und irakische Polizisten hatten zuvor in Kirkuk nach Angaben des Senders al-Dschasira zwei Iraker erschossen. Die Männer hätten den US-Stützpunkt im Flughafen von Kirkuk mit Katjuscha-Raketen angreifen wollen, hieß es. In Kerbela erschossen Unbekannte drei irakische Polizisten.

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