die gesundmacher
: Kranke Kasse schlecht bei Kasse

Die BKK Hamburg ist immer weniger eine Kranken- und immer mehr eine kranke Kasse. Ungeniert mischt sie sich inVerhältnisse, in denen sie rein gar nichts zu suchen hat und beschädigt das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und -nehmer sowie zwischen Ärzten und Patienten. Auf allen Seiten mit Unterstellungen arbeitend, soll am Ende dabei die Kasse als diejenige dastehen, die im Sinne der Versichertengemeinschaft radikal und gründlich schwarze Schafe schlachtet.

Kommentar von SANDRA WILSDORF

Vorstand Herbert Schulz geriert sich dabei gern als der einzige, der wirklich aufpasst auf die Beiträge der Versicherten. Und die, die das bekämpfen – Ärzte, Krankenhäuser, Pflegedienste – stellt er auch schon mal als ein Kartell gut verdienender Besitzstandswahrer dar.

Die Wahrheit ist eine andere. Was die BKK als besonders pfiffige Ideen verkauft, sind verzweifelte Notmaßnahmen einer Kasse, der die Luft ausgeht. Aber sie spart damit kein vermeintlich überflüssig ausgegebenes Geld, sondern sorgt über Druck dafür, dass viele Patienten sich gar nicht mehr trauen, Leistungen in Anspruch zu nehmen, die ihnen zustehen. Das spart dann natürlich.

In der Konsequenz führt das dazu – und dieses Ende ist in vielen Fällen längst erreicht – dass Versicherte der BKK Hamburg zu höchst unwillkommenen Patienten werden. An denen im Zweifel eher weniger als mehr behandelt wird, denn man kann ja nie wissen, ob und wieviel bezahlt wird. Das entlastet zwar die Kasse, die so schlecht bei Kasse ist – aber zu Lasten ihrer Kunden.

Die aber haben ja glücklicherweise die Wahl.