Südafghanistan: Einsatz vorstellbar

BERLIN afp ■ Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Bernhard Gertz, kann sich unter bestimmten Voraussetzungen Einsätze der Bundeswehr auch im Süden und Osten Afghanistans vorstellen. Gertz sagte gestern der ARD, er rechne damit, dass der neu gewählte US-Präsident Barack Obama die bisherige Strategie der USA verändern und den Druck auf die Europäer und auch auf Deutschland erhöhen werde, mehr Truppen zu entsenden und sie in ganz Afghanistan einzusetzen. Sollten die USA künftig weitestgehend auf Luftangriffe verzichten und stattdessen ihre Bodentruppen erheblich verstärken sowie den Schwerpunkt auf zivilen Wiederaufbau setzen, „wird Deutschland mittelfristig um eine Erweiterung des Mandats und des Mandatsgebiets nicht herumkommen“, sagte Gertz. Das bedeute möglicherweise auch einen Einsatz der Bundeswehr im Süden und Osten Afghanistans. Bislang hatte Gertz es stets als „unverantwortlich“ bezeichnet, deutsche Soldaten in den heftig umkämpften Süden des Landes zu entsenden.