Tore für Sparbier

Bürgerinitiative gegen Bebauung des Eimsbütteler Sparbier-Sportplatzes reicht Unterschriften ein. Sporthalle gegen zentrales Diakonie-Klinikum

Elim bietet die Voraussetzungen für ein Stadtkrankenhaus der Zukunft

von GERNOT KNÖDLER

Einen Monat vor Ablauf der Frist hat die „Initiative gegen die Bebauung des Sparbier-Sportplatzes“ an der Hohen Weide gut 7000 Unterstützer-Unterschriften eingereicht, die jetzt im Bezirksamt Eimsbüttel geprüft werden. Knapp 5600 davon müssen gültig sein, damit ein Bürgerbegehren zustande kommt. Die Initiative wehrt sich gegen den Neubau für die vier bisher auf verschiedene Standorte verteilten Krankenhäuser der Diakonie: Ein solches Klinikum anstelle des Krankenhauses Elim passe nicht in einen dicht bebauten Wohnstadtteil.

Bis zum Sommer war das neue Diakonie-Klinikum am Standort Alten Eichen in Stellingen geplant. Dann einigten sich Gesundheitsbehörde, Sportamt, Diakonie und der Eimsbütteler Turnverein (ETV) auf einen Neubau am Standort Elim. Wieso sich die Diakonie mit der damaligen SPD-Gesundheitssenatorin Karin Roth zuerst auf Alten Eichen geeinigt hat? „Die Alternativen sind nicht intensiv genug geprüft worden“, antwortet der Geschäftsführer des Krankenhauses Elim Karl-Heinz Vorwig.

Die jetzt geplante Lösung kommt Sportamt und ETV sehr entgegen: Die Diakonie bebaut einen von zwei Grand-Sportplätzen direkt an der Hohen Weide. Dafür, so ETV-Geschäftsführer Lutz Harnisch-Schwerdt, integriere sie eine Dreifeld-Sporthalle in ihr neues Klinikum. Außerdem werde am Kopfende des zweiten Sportplatzes ein halber Sportplatz mit Kunstrasen gebaut. Dieser sei im Gegensatz zu dem heutigen Grandplatz das ganze Jahr über nutzbar. Harnisch-Schwerdt: „Deswegen sagen wir heute: Unter den Bedingungen können wir nicht dagegen sein.“

Diakonie und Gesundheitsbehörde ziehen Elim nach Auskunft von Behördensprecher Michael Mrozek vor, weil es zentraler liegt als Alten Eichen. Es ergäben sich viele Kooperationsmöglichkeiten mit den Praxen und Sozialstationen vor Ort. „Hier sind die Menschen“, sagt Vorwig. Die Angehörigen sollten es nicht weit haben, wenn sie die Patienten des Klinikums besuchen wollten. Im Eimsbütteler Kerngebiet leben 110.000 Menschen: „Damit sind die Voraussetzungen für ein Stadtkrankenhaus der Zukunft gegeben“, verlautbart Mrozek.

Aus Sicht der Bürgerinitiative verbietet es gerade die hohe Bevölkerungsdichte, die Diakonie-Krankenhäuser an der Hohen Weide zusammenzuführen. Der Wegfall einer frei zugänglichen Sportfäche und der zusätzlich erzeugte Verkehr – womöglich mit Martinshorn – verschärfe den Stress der Anwohner und erzeuge erst, zugespitzt, die Kranken, die nachher in Kliniken behandelt werden müssen. Überdies verteuere sich das Projekt durch die Kompensationen für den wegfallenden Sportplatz. Das Geld werde anderen Krankenhäusern fehlen.

Dazu, wer wie viel von dem Klinikum und der Sporthalle bezahlt, wollte sich weder die Diakonie noch die Gesundheitsbehörde äußern. Erst wenn die Baupläne fertig seien, könne man über eine Finanzierung reden, teilte die Geschäftsführung der Diakonie-Krankenhäuser mit.

Nach der Beschlusslage der Bezirksversammlung gilt noch immer der Standort Alten Eichen. Es stelle sich jetzt die Frage, ob es einen Grund gebe, davon abzuweichen, zumal es beim Elim offene Fragen gebe: Zum Beispiel, wer die Nutzungsrechte an den neuen Sportflächen erhalten werde und wie die Tagesstätte für Obdachlose zu ersetzen ist, die dem Neubau weichen müsste.