Haftstrafen für Au-Pair-Ausbeuter

ANSBACH dpa ■ Im Ansbacher Prozess wegen der Einschleusung von Au-pair-Mädchen hat das Amtsgericht einen 35 Jahre alten Mechaniker zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Seine ein Jahr ältere Ehefrau erhielt am Dienstag eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten. Die Verteidigung kündigte Berufung an. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass das bei Ansbach lebende Ehepaar in mehreren Fällen osteuropäische Mädchen nach Deutschland eingeschleust hat, in anderen Fällen dabei zumindest behilflich war. Insgesamt hätten die Angeklagten sieben Mädchen illegal im Haushalt beschäftigt. Erwiesen seien auch zwei Fälle von vorsätzlicher Körperverletzung, betonte das Gericht. Das Mädchen Ramona, dass durch seinen späteren Selbstmord die Ermittler auf die Spur des Paares gebracht hatte, sei von der Gastmutter mit kochendem Wasser verbrüht worden. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Mädchen zu einem Stundenlohn von 1 Euro bis zu 17 Stunden am Tag arbeiten müssen.