Höhn gibt Unterricht

FDP unterstellt Höhn Undurchsichtigkeit im Fall Covance. Grüne: „FDP vertritt Interessen des Tierversuchslabors“

DÜSSELDORF taz ■ NRW-Verbraucherministerin Bärbel Höhn (Grüne) musste gestern in der Sitzung des Agrarausschusses des Landtags zum Fall des Münsteraner Tierversuchslabors Covance Rede und Antwort stehen. Der Tierschutzexperte der FDP-Fraktion, Stefan Romberg verlängerte die beantragte „Aktuelle Viertelstunde“ zu einer ganzen Stunde und löcherte Höhn. Er warf der Ministerin vor, sie enthalte dem Parlament Informationen vor. „Frau Höhn war nicht bereit mitzuteilen, wie viele Überprüfungen des Labors in den vergangenen Jahren stattgefunden haben und wie viele Beanstandungen es gegeben hat.“ Der grüne Landtagsabgeordnete und Münsteraner Rüdiger Sagel stellt sich vor seine Ministerin: Sie habe vor dem Landtagsausschuss klar gemacht, dass sie zügig und sachgerecht auf die Vorwürfe im Sinne des Tierschutzgesetzes reagiert hätte.

„Die Ministerin ist prinzipiell gegen Tierversuche“, so Romberg bereits vergangene Woche zur taz. Nur aufgrund der Fernsehbilder hätte sie die Firma der Tierquälerei bezichtigt. Höhn sei voreingenommen. Die Grünen werfen den Liberalen im Gegenzug vor, sie verträten nur die Interessen des Tierversuchslabors, indem sie wirtschaftliche Aspekte in den Vordergrund stellten.

Covance konnte gestern vor dem Münster Landgericht einen weiteren Sieg gegen die Tierschützer erringen: Die Aufnahmen, deren Ausstrahlung in der ZDF-Sendung „Frontal 21“ die Vorwürfe der Tierquälerei hervorgerufen hatten, dürfen nun nicht mehr öffentlich gezeigt werden. NAW