Radioaktivität bleibt

Gutachten über die Verstrahlung der rheinischen Fossa Eugeniana verzögern sich. Anwohner stellen nun Anzeige

RUHR taz ■ Das Gutachten zur Radioaktivität in der Rheinberger Fossa Eugeniana wird wahrscheinlich erst im Frühjahr 2005 fertig sein. Das ist das Ergebnis von Gesprächen zwischen der Linksniederrheinischen Entwässerungsgesellgesellschaft LINEG mit Sitz in Kamp-Lintfort und den beteiligten Gutachtern. Das Konzept wird der Stadt, der Schutzgemeinschaft Bergbau und den Behörden am 15. März vorgestellt. Bürgerinitiativen fordern nun ein schnelleres Ergebnis über die Verstrahlung ihrer Umgebung.

In den nächsten Wochen soll mit den umfassenden Untersuchungen in der Fossa Eugeniana, dem Altrhein, der Großen Goorley und der Issumer Fleuth begonnen werden. Erste Messergebnisse über das Risiko der Strahlung soll es dann voraussichtlich im Sommer geben. LINEG-Vorstand Manfred Böhmer versicherte, man habe die radioaktiven Sedimente an den beiden kontaminierten Einleitungstellen bei Rossenray und am Fossabett abgetragen.

Die Rheinberger Schutzgemeinschaft Bergbau (SGB) will jetzt Anzeige gegen Unbekannt stellen. „Die Messwerte des Landesumweltamtes zum Umfeld von Kernkraftwerken liegen 100 Mal höher als bei Fossa“, sagte SGB-Mitglied Peter Lohe. Dem Landesumweltamt habe schon 1998 ein Gutachten vorgelegen, in dem der Wert am Altrhein zwischen Rheinberg und Ossenberg höher als 300 Nano-Sievert in einem Bereich von 25 Quadratmeter gelegen habe. Dort heißt es: „Für das Untersuchungsgebiet ergibt sich ein Handlungsbedarf.“ Böhmer sagte, man habe diese Studie gekannt, aber noch auf eine Untersuchung zum Bergwerk „Auguste Victoria“ gewartet. ALEXANDER FLORÍE