lokalkoloratur

Nun kommt er zurück auf den Sandplatz, auf dem er nie einen Stich machen konnte. Schon gar nicht gegen Michael Stich, dem er vor genau zehn Jahren sang- und klanglos im Finale unterlag. Was kein Grund zu ewiger Fehde sei, weshalb Boris Becker denn auch gemeinsam mit dem Elmshorner das Racket zu schwingen gedenkt. Mit Schaukämpfen gegen John McEnroe und Aaron Krickstein aus den USA soll das Herren-Masters am Rothenbaum vom 12. bis 18 Mai eingeläutet werden, bevor die aktuellen Lob- und Stopp-Künstler um Weltranglistenpunkte aufschlagen werden. Darunter erstmals die komplette Weltelite um Andre Agassi, Lleyton Hewitt, Pete Sampras und Gustavo Kuerten. Die Herren der ersten Garnitur folgten damit Beckers Ruf, der erstmals als Vermarkter und oberster Repräsentant des wichtigsten deutschen Tennis-Turniers auftritt. Zwar wurde bislang nicht einmal die Hälfte der rund 120.000 Tickets verkauft, dafür aber der NDR und Premiere zum Übertragen überredet. Ohne Becker und Stich, räumt Jürgen Kellermeier, Chefredakteur des ebenfalls am Rothenbaum residierenden Senders ein, „hätten wir uns sicher schwer getan“. So aber soll das Match von „Bobele“ gegen den ehemaligen „Tennis-Rüpel“ McEnroe am Abend des 8. Mai sogar live über die Bildschirme flimmern. Was für eine Befreiung. smv