vorlauf konzert Thomas Mauch hört aufden Sound der Stadt

Das Schwierigste: gemütvolle Musik, die nicht nach gemütlicher Hollywoodschaukel klingt. Das Schönste: gemütvolle Musik, die … aber das hatten wir ja schon. Die Woche ist prall davon. Vielleicht nicht der zackig nach vorn gespielte Pop von Supergrass heute im Columbia Fritz (20.30 Uhr), aber schon bei den elegischen Songs: Ohia gleichfalls heute im Magnet (21 Uhr). In der Garage Pankow (21 Uhr) spielen Kajak, aus Hamburg, mit Bad Salzufelner Wurzeln, was beides zu hören ist. Textlich und im Stimmfall. In etwa abgespeckte Sterne, mit schön am Tresen abgehangenen Zeilen. Und dass die Entscheidung wirklich schwer fällt, gibt es immer noch heute im Roten Salon (22.30 Uhr) das Kammerflimmer Kollektief aus Karlsruhe, dessen Musik man sich als Soundtrack wünscht, wenn man mal durch ein verlassenes Grand Hotel am Meer streifen sollte. Nur so als Stimmungsbarometer. Geheimnisvoll, die Patina der Pracht. Und gar nicht schwülstig. In der getragenen Melancholie nicht so weit weg von Calexico (die dann am Dienstag in der Columbiahalle). Jetzt die Melodien zum Knistern von Schallplatten und sonstigen Störgeräuschen mit fein modellierter Elektronika heruntergedimmt, und schon hat man das Pulsieren, mit dem Philip Jeck und Jacob Kirkegaard die Ohren anspitzen. Unendlich viele Nuancen von Grau ergeben immer die farbigsten Bilder. Gleich zweimal am Samstag im Ausland, 21 und 24 Uhr. Im Zusammenhang mit den Berlinern Tele (mit Freiburger Background) wird gern von Steely Dan gesprochen oder The Sea and Cake, und man muss auf auswärtige Bands zurückgreifen, weil es hier immer noch so wenig schöne, elegant zugeschnittene Popsongs gibt, wie sie eben Tele (in Deutsch) kennen. Donnerstag im Zentral (22 Uhr).