SARS breitet sich weiter aus

27 neue Fälle in Hongkong gemeldet, weitere in Australien, Japan, Russland und USA

HONGKONG/GENF dpa/ap ■ Die Lungenseuche SARS sorgt weiter für Angst und Schrecken. Gestern wurden in Hongkong 27 neue Fälle gemeldet, etliche Ärzte und Pfleger steckten sich in einem Krankenhaus mit SARS-Patienten an, wie die Behörden mitteilten. Wegen der ausgesprochenen Reisewarnung sind ein Fünftel der Flüge von und nach Hongkong gestrichen. Die Seuche führte zu Einbrüchen in der fernöstlichen Tourismusindustrie von bis zu 30 Prozent.

WHO-Experten suchten in der südchinesischen Provinz Guangdong nach den Ursprüngen des Schweren Akuten Atemwegsyndroms, dem bislang 82 Menschen zum Opfer fielen. Als erster SARS-Kranker gilt ein Mann in Foshan, der die Krankheit im November an vier Personen übertragen haben soll – erstaunlicher Weise aber nicht an seine vier Kinder. Er wurde im Januar aus dem Krankenhaus entlassen.

Die Weltgesundheitsorganisation ist entgegen anders lautenden Einschätzungen überzeugt, dass SARS unter Kontrolle zu bekommen ist. Bislang gibt es noch kein Mittel gegen die Lungenkrankheit, an der weltweit mehr als 2.200 Menscher erkrankten. Die meisten Patienten erholen sich jedoch im Krankenhaus von den Symptomen. Auch der Erreger wurde noch nicht eindeutig identifiziert.

Neue Verdachtsfälle wurden gestern auch aus Australien, Japan, Russland und den USA gemeldet. In der Nacht zu Freitag bestätigten die kanadischen Behörden den Tod einer 57 Jahre alten SARS-Patientin.