Deutsche halfen bei Atomhandel

Pakistans Außenminister: Drei Deutsche unterstützten „Vater der Atombombe“ Khan

BERLIN dpa/taz ■ In den Skandal um die illegale Weitergabe von Atomtechnologie sind auch Deutsche verwickelt. Es gehe um drei Deutsche und um „Aktivitäten in den 80er- und 90er-Jahren“, sagte Pakistans Außenminister Khurshid Mehmoud Kasuri der Süddeutschen Zeitung. „Wir haben die Namen der Deutschen, und wir haben gegen sie so viele Belege wie gegen (den pakistanischen Atomwissenschaftler Abdul Qadeer) Khan.“ Informationen über eine deutsche Beteiligung müsse die Internationale Atomenergiebehörde der Bundesregierung übergeben. „Das ist nicht unsere Sache.“ Nach Recherchen der Süddeutschen gibt es Ungereimtheiten in Bezug auf die Identität der angeblich beteiligten Deutschen.

Kasuri traf gestern in Berlin Außenminister Joschka Fischer zu Gesprächen über den Atomskandal. Zu den Vorwürfen, in den pakistanischen Atomhandel seien auch drei Deutsche involviert, sagte Fischer, dabei handele es sich um „Altfälle aus den früheren Jahren“, die bereits geahndet worden seien.

Khan, der als Nationalheld und „Vater der pakistanischen Atombombe“ gilt, hatte vorige Woche die Verantwortung für die Weitergabe von Technologie an Iran, Libyen und Nordkorea übernommen und war daraufhin begnadigt worden. Die Ermittlungen dauern weiter an.