Transferstreit beendet

NRW-Kulturminister schlichtet Zoff zwischen Düsseldorf und Freiburg. Theaterintendantin darf an den Rhein

DÜSSELDORF dpa ■ Der Streit um den geplanten Wechsel der Freiburger Theaterintendantin Amélie Niermeyer (38) an die Spitze des Düsseldorfer Schauspielhauses ist beigelegt. Niermeyer werde Freiburg im Sommer 2005 verlassen können, sagte gestern ein Sprecher der Freiburger Stadtverwaltung. Ihr Vertrag, der noch bis 2007 läuft, werde vorzeitig aufgelöst. Darauf hätten sich Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon und der NRW-Kulturminister Michael Vesper geeinigt. Beide Politiker gehören der grünen Partei an.

Den Angaben zufolge erklärte sich Nordrhein-Westfalen im Gegenzug bereit, dem Freiburger Theater kostenlos eine Produktion zur Verfügung zu stellen. Zudem wird Niermeyer nach ihrem Abgang, in der Spielzeit 2005/2006, noch eine Inszenierung auf die Freiburger Bühne bringen. Freiburg erhofft sich, dadurch einen fünfstelligen Euro- Betrag einsparen zu können.

Eine Sprecherin des NRW-Kulturministeriums gab zu bedenken, „dass Theater kein Fußball ist, wo wir über Ablöse-Modalitäten verhandeln“. Es sei Sache der designierten Intendantin, wie sie die Kooperation von Düsseldorf aus mit Freiburg gestalten wolle. Im übrigen sei es aber erfreulich, eine Intendantin für die von Stadt und Land NRW getragene Bühne gewonnen zu haben, die ein junges Publikum anspreche und die für eine Zusammenarbeit der Freien Bühnen mit ihrem Haus eintreten werde.

2006 beginnt die aus Bonn stammende Niermeyer ihre Amtszeit als Generalintendantin in Düsseldorf. Sie wird Nachfolgerin von Anna Badora, die das Haus nach zehnjähriger Intendanz verlässt.