: was bisher geschah
Grüne Karrierefrau
Ihr Lebenslauf liest sich wie ein Karriere-Ratgeber für Frauen: Studium der Wirtschaftswissenschaften, Promotion über Finanzausgleich im Föderalismus, Frauenbewegung, Grüne Partei. Anfang der 80er-Jahre arbeitete Michaele Schreyer als Referentin in der Grünen-Bundestagsfraktion Vorlagen für die Ökosteuer und ein soziales Grundsicherungsmodell aus. 1987 wechselte sie zum Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung.
Zwei Jahre später wurde sie Umweltsenatorin in Walter Mompers rot-grünem Berliner Kabinett. Dort weigerte sie sich, grüne Prinzipien dem Koalitionsfrieden zu opfern – den Forschungsreaktor des Hahn-Meitner-Instituts versuchte sie zu verhindern, da die Entsorgung der Brennstäbe nicht geklärt war. Bei der EU-Kommission setzte sie durch, dass der Daimler-Konzern 33 Millionen Mark als Ausgleich für günstige Grundstücke am Potsdamer Platz an das Land Berlin zahlen musste.
Nach den ersten Gesamtberliner Wahlen zum Abgeordnetenhaus wurde Schreyer Chefin der grünen Oppositionsfraktion. Schon damals galt sie unter Kollegen als Arbeitstier und Einzelkämpferin. 1999 schlug die rot-grüne Bundesregierung Schreyer zur Kandidatin für ein Amt in der Brüsseler Kommission vor. DPS
FOTO: UTA RADEMACHER
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