Eis wärmt gegen Frost

Obstbauern im Alten Land schützen ihre Bäume vor Minusgraden

Frostalarm im Alten Land: Viele Obstbauern haben in der Nacht zum Dienstag ihre Beregnungsanlagen angeworfen, um die Knospen der Apfelbäume mit einem Eispanzer vor dem Kälteangriff zu schützen. Bei Minustemperaturen von bis zu sieben Grad Celsius besprühten sie die Bäume mit Wasser aus Gräben und Staubecken. Es setzt während des Gefrierens auf den Zweigen Wärme frei. Am Morgen hatten sich weite Teile eines der größten Obstanbaugebiete Europas in eine bizarre Eislandschaft verwandelt.

„Wir haben es mit einer äußerst prekären Witterungslage zu tun“, sagte der Leiter des Obstbauberatungszentrums in Jork, Karl-Heinz Tiemann: „Fröste zu dieser Zeit sind sehr ungewöhnlich.“ Die Beregnungsanlagen im Alten Land seien eigentlich gegen Nachtfröste entwickelt worden, die meist Ende April oder Anfang Mai auftreten.

Die kühle Witterung verzögert die Obstblüte im Alten Land. „Derzeit liegt die Vegetation etwa eine Woche hinter der normalen Entwicklung zurück“, erklärte Tiemann. Mit dem Beginn der Blüte sei erst in der letzten Aprilwoche zu rechnen. Dauerhaftes Sonnenwetter könne allerdings dazu führen, dass die Knospen früher aufbrechen. LNI