IG Metall macht mobil gegen Jobkiller

Bei den Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg stehen alle Zeichen auf Streik. Vorentscheidung fällt heute. Erneut tausende Metaller in Bayern im Warnstreik

BERLIN taz/dpa ■ Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie deutet alles auf Streik hin. Sowohl IG Metall als auch Arbeitgeber erwarten für die als vorentscheidend geltende Verhandlungsrunde heute im Pilotbezirk Baden-Württemberg keinen Durchbruch.

Nach einer IG-Metall-Vorstandssitzung gestern in Frankfurt am Main drohte Gewerkschaftschef Jürgen Peters mit Streik. Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser appellierte an die Gewerkschaft, „den Ernst der Lage in der deutschen Wirtschaft im Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze zu erkennen“.

Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine zweistufige Erhöhung von Löhnen und Gehältern um jeweils 1,2 Prozent vor. Zudem wollen die Unternehmen auf Betriebsebene Arbeitszeiten zwischen 35 und 40 Stunden pro Woche vereinbaren dürfen. Die IG Metall verlangt 4 Prozent mehr Einkommen und lehnt die betriebliche Öffnungsklausel ab.

Unklar ist, ob zu den Verhandlungen in Pforzheim Gesamtmetall-Chef Kannegiesser auf IG-Metall-Chef Peters treffen wird.

Die IG Metall hat unterdessen ihre Warnstreiks ausgeweitet: Über 52.000 Beschäftigte aus 121 Betrieben haben gestern nach Gewerkschaftsangaben an Protestaktionen teilgenommen. Damit hätten seit Ende der Friedenspflicht über 420.000 Metaller demonstriert. Schwerpunkt der Arbeitsniederlegungen war Bayern, wo sich über 30.000 Beschäftigte beteiligten.

Die Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) hat derweil in der Tarifrunde 2004 Gehaltserhöhungen von 3,5 Prozent gefordert. TOK