Soldat in Israel angeklagt

Er steht wegen Todesschüssen auf Friedensaktivisten vor Gericht. Hamas will Rache für Militäraktion vom Mittwoch

TEL AVIV/GAZA dpa/ap ■ Ein israelischer Soldat, der vor fast einem Jahr einen britischen Friedensaktivisten durch Schüsse tödlich verletzt hatte, soll jetzt wegen Totschlags angeklagt werden. Israelische Medien berichteten, weitere Anklagepunkte gegen den Ende Dezember festgenommenen Soldaten seien Rechtsbehinderung und Meineid. Der 22-jährige Tom Hurndall war am 11. April in einem Flüchtlingslager in Rafah im Gazastreifen durch Kugeln in den Kopf getroffen worden. Anschließend lag er im Koma, bevor er im Januar in einer Londoner Klinik an seinen Verletzungen starb.

Israelische Soldaten haben gestern in einem Dorf nördlich von Ramallah einen 30-jährigen Aktivisten der radikalislamischen Hamas-Bewegung getötet. Nach palästinensischen Angaben wollten ihn die Soldaten festnehmen. Als er flüchtete, habe man ihn erschossen.

Nach der israelischen Militäraktion vom Mittwoch im Gaza-Streifen mit 15 Toten hat Hamas gestern Rache geschworen. Der militärischer Flügel habe alle Zellen im Gaza-Streifen und im Westjordanland zum Angriff aufgefordert, so Mahmud Sahar, ein führender Hamas-Funktionär, in Israels Rundfunk.