: RETROSPEKTIVE NEW HOLLYWOOD: „BONNIE AND CLYDE“
Es ist die Zeit der großen Wirtschaftskrise, als sich „Bonnie and Clyde“ (Faye Dunnaway und Warren Beatty) aufmachen, Amerikas Versprechen von maximaler Freiheit und individuellem Glück in Raubzügen für sich einzuklagen. Dabei hetzt Regisseur Arthur Penn sein legendäres Gangsterpärchen nicht wie üblich durch die Hexenkessel der Städte, sondern lässt sie ihren aussichtslosen Krieg gegen den Staat und seine Exekutive in den Kleinstädten des Südwestens führen. „Bonnie and Clyde“, das steht vor allem für kühne und selbstironische Revision des Mythos vom guten Gangster. Schließlich bekommt der Held hier reichlich Gelegenheit seine Impotenz mit Mord und Totschlag zu kompensieren. Der finale Shoot-out, in dem das Paar minutenlang von Kugeln durchsiebt wird (die Presse will bei der Hinrichtung des realen Gangsterduos über 1.000 Schüsse gezählt haben), gehört sicher zu den einprägsamsten und eigentümlichsten Todestänzen der Kinogeschichte. BIRGIT GLOMBITZA
FOTO: STIFTUNG DEUTSCHE KINEMATHEK
Heute 22.30 Uhr, Zeughauskino; morgen 18.30 Uhr, Cinemaxx 4
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen