Auf der Suche nach dem Abenteuer

Auszüge aus der Presseerklärung professioneller südalgerischer Reiseunternehmen

Der nationale Dachverband aller Verbände nichtstaatlicher Reiseunternehmen, U.N.A.T.A. (Union Nationale des Associations des Agences de Tourisme Alternatif) bedauert das Verschwinden europäischer Touristen außerordentlich und schließt sich der Besorgnis der betroffenen Familien an. Angesichts der zunehmenden Informationsflut und wilder Spekulationen verschiedener Medien sehen wir uns gezwungen, folgendes klarzustellen: Es muss zwischen dem eigentlichen, sorgfältig vor Ort organisierten Sahara-Tourismus und allein reisenden Abenteurern mit eigenen Fahrzeugen unterschieden werden.

Der vor Ort organisierten Sahara-Tourismus wird von lizenzierten, professionellen lokalen Reiseunternehmen organisiert. Er ist allmählich gewachsen und hat seine Wurzeln im Alltag der Nomaden und der großen Karawanen. Er respektiert die natürlichen Gegebenheiten und garantiert ein würdevolles Überleben der einheimischen Bevölkerung und ihrer Kultur. Expeditionen im eigenen Fahrzeug ohne einheimische Führer zeigen sich in erster Linie als ein „Tourismus auf der Suche nach Abwechslung, Freiheit und Abenteuern“. Die mit modernsten Kommunikations- und Navigationsmitteln (GPS, Satellitentelefonen …) ausgerüsteten Fahrzeuge tragen zur Banalisierung des grandiosen Reiseziels bei. Allein oder in Gruppen walzen diese „Wundermaschinen“ Dünen platt.

Die Gesetze, die die Durchfahrt der Sahara reglementieren, sind eindeutig:

– Es besteht ein Verbot, die Hauptpisten zu verlassen.

– Es besteht Führerzwang, vor allem in den Nationalparks des Hoggar- und des Tassili-n-Ajjer-Gebirges.

Wir bitten unsere verantwortlichen Behörden, die Augen nicht mehr zuzudrücken, sondern die bestehenden Gesetze streng und konsequent durchzusetzen.

Tamanrasset, den 2. April 2003

Diskussionsforum: http://www.sahara-info.ch/