Das Triple ist fern

Berlin Thunder verliert im Olympiastadion gegen Rhein Fire Düsseldorf schon das zweite Spiel der neuen Saison

Für die Footballer von Berlin Thunder und ihren Trainer Peter Vaas war nach dem Spiel bei den Scottish Claymores vor Wochenfrist eigentlich alles wie immer. Weder Coach noch Team konnten jemals ein Saison-Auftaktspiel in der National Football League Europe (NFLE) für sich entscheiden. Daher wog die 31:62-Niederlage in Glasgow nicht ganz so schwer, wie man aufgrund des deutlichen Endergebnisses hätte vermuten können. Die Verantwortlichen von Berlin Thunder waren bemüht, schnell wieder zum Tagesgeschäft überzugehen. Die Saison ist mit zehn Spielen ohnehin zu kurz für Experimente. Peter Vaas blieb daher seiner eingeschlagenen Linie treu: „Wir haben im Training nichts geändert.“

Gestern stand im Olympiastadion das zweite Saisonspiel gegen Rhein Fire Düsseldorf an, die Neuauflage der World Bowl X. Im Finale der vergangenen Saison hatten die Berliner noch überraschend gewonnen und als erstes Team der NFLE die World Bowl verteidigt. Gestern lief es dagegen nicht ganz so gut. Nach der 21:10-Niederlage ist die selbst ausgerufene „Mission Threepeat“, der dritte Titelgewinn in Folge, in weite Ferne gerückt.

Die Begegnung gegen Düsseldorf war gleichzeitig ein Meilenstein in der Team-Geschichte: Mit der Partie zog Thunder vom Jahn-Sportpark im Prenzlauer Berg ins Charlottenburger Olympiastadion. Darauf hatte das Management um Michael Lang vier Jahre hingearbeitet. Das neue Stadion soll zum Zuschauermagneten werden: Die Footballer wollen hier ihren Zuschauerschnitt in den fünf Heimspielen um rund 20 Prozent steigern. „Ein Zuschauerschnitt von 12.000 wäre für uns ein großer Schritt nach vorn“, erklärte Manager Lang. In den Jahn-Sportpark kamen im Schnitt rund 10.000 Menschen pro Spiel. Ob sich der Treck nach Westen für Thunder letztendlich lohnt, wird sich aber erst am Ende der Saison zeigen. Gestern fanden bei frühsommerlichen Temperaturen schon 16.312 Zuschauer den Weg ins Olympiastadion. MG