: vorlauf lautsprecher Thomas Mauch sichtet die soziale Bewegung der Stadt
Alles hat seine Zeit. Der alte Bibelspruch, den Andy Warhol in sein hochglanzpoliertes Sprüchlein von den 15 Minuten Ruhm wendete, die da jedem zugestanden sein sollen. Im kapitalistischen Verwertungskreisen heißt man’s Konjunktur. Was auch für Schlagzeilen und Streitstoff gilt. Gerade wird da von den Hochämtern runter bis zum Biertresen diskutiert, wie man es am besten mit dem Irak halten solle. Also einmal antizyklisch denken. Weil der sonstige Gang der Welt durchaus keine Ruhepause eingelegt hat, und manches mag dabei sogar als Folie für die Irakdebatten nützen. Grundlegendes allemal: In der Fachhochschule für Wirtschaft referiert am Mittwoch um 18 Uhr Bernd Senf über die „Entstehung von Kapitalismus – von der offenen zur strukturellen Gewalt“. Und die fast vergessenen Länder und Konfliktlinien: Bereits am Dienstag gibt Milovan Bozinovic im Berliner Rathaus (Raum 300, Eingang Jüdenstraße, 19.30 Uhr) Einblick in den Stand der Dinge auf dem Balkan, genauer Serbien und Montenegro: Sein Vortrag „Der gesellschaftliche Transformationsprozess in Serbien und Montenegro – Die Möglichkeiten des Aufbaus einer civil society“ wird dabei eher staatstragend gehalten sein; Bozinovic ist der Botschafter von Serbien und Montenegro. Aber erinnert sich überhaupt noch jemand an Nicaragua? War doch der Sonnenschein der internationalen Solidarität. Ausgemergelt: von Contras, Krisen – und auch von den damaligen Hoffnungsträgern, den Sandinisten. Was lange her ist. Aktueller die Infoveranstaltung am Donnerstag im Haus der Demokratie und Menschenrechte (19 Uhr) mit Maria Lopez Vigil: „Nicaragua – Ein Jahr Regierung Bolanos. Zwischen Korruptionsbekämpfung und neoliberaler Wirtschaftspolitik“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen