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Kokain ohne Alternativen

Bolivien und Peru dürfen geringe Mengen Coca legal anbauen. Für die indianische Bevölkerung ist das Blatt ein traditionelles Genussmittel mit aufputschender Wirkung, das weder süchtig macht noch die Gesundheit schädigt. Die starke Nachfrage nach Kokain in den USA erzeugte aber in den 70er-Jahren einen Boom. Tausende Hektar Urwald im Andengebiet wurden in Cocafelder verwandelt. Mehrere Versuche, in Bolivien einvernehmliche Lösungen zur Abkehr vom hochrentablen Cocastrauch zu finden, scheiterten. Der damalige Präsident Hugo Banzer, dem selbst Beziehungen zur Kokainmafia nachgesagt wurden, verkündete im Jahr 1998 den „Plan Würde“, der militärische Zwangsvernichtung mit alternativer Entwicklung verbinden sollte. Die Aktion forderte mehrere Todesopfer, die alternative Entwicklung konnte mit dem Tempo nicht mithalten und scheiterte. Auch die neue Regierung ist wenig kompromissbereit. rld