Unglück in Aqua-Park

Beim Einsturz eines Schwimmbaddaches in Moskau mindestens 28 Tote. 17 Menschen werden noch vermisst

MOSKAU taz ■ Durch den Einsturz einer Dachkonstruktion in einem Moskauer Schwimmbad starben am Wochenende mindestens 28 Menschen, 100 wurden zum Teil schwer verletzt. Trotz intensiver Sucharbeiten wurden gestern immer noch 17 Menschen vermisst. Das Unglück ereignete sich am Samstag im Aqua-Park Transvaal, dem größten Aqua-Park der russischen Hauptstadt.

Nach Augenzeugenberichten hatte sich die Glaskuppel über den Schwimmbecken plötzlich abgesenkt und war sofort herabgestürzt. Auch die Kameraüberwachung zeigte später, wie 5.000 Quadratmeter Beton und Glas plötzlich aus zwanzig Meter Höhe niederprasselten. Zum Unglückszeitpunkt hielten sich 1.300 Besucher in dem Bad auf, 420 davon unmittelbar in der Unfallzone. Den Rettungsmannschaften gelang es im Laufe eines Tages, mehr als hundert Verschüttete aus den Trümmern zu retten. Etwa 700 Helfer sind im Einsatz. Bei Temparaturen von minus 20 Grad wurde der völlig zerstörte Badebereich mit Warmluft versorgt, um Überlebende vor Erfrierungen zu schützen.

Als Ursache der Katastrophe wurde zunächst angenommen, das Dach habe der Schneelast nicht standhalten können. Doch auch Berechnungsfehler bei der Konstruktion sowie Betonschwäche aufgrund eines schlecht funktionierenden Belüftungssystems werden als mögliche Begründungen genannt. Das Zentrum wurde nach Plänen russischer Architekten von einer türkischen Baufirma in der Rekordzeit von anderthalb Jahren errichtet. KHD