Arbeitslos und pleite

Zukunft der Maatwerk-Angestellten nach der Insolvenz der Agentur ungewiss. Januargehälter stehen aus

Nach der Insolvenz von Maatwerk ist unklar, was aus den Berliner Angestellten der Personal-Service-Agentur (PSA) wird. Neben den knapp 80 internen Mitarbeitern sind rund 1.200 PSA-Beschäftigte von der Pleite betroffen. „Das trifft ausgerechnet uns arme Arbeitslose“, schimpft eine Maatwerkerin. Und: „Da geht gerade die Firma Pleite, zu der uns das Arbeitsamt geschickt hatte.“ Bei mehreren der 19 Berliner Maatwerk-Filialen stehen die Gehälter für Januar noch aus. Die Beschäftigten werden aufgefordert, Anträge auf Insolvenzgeld zu stellen. Allerdings ist noch nicht geklärt, wann dieses ausgezahlt wird. Maatwerk habe dazu auch bei der Bundesagentur für Arbeit um Hilfe gebeten, sagte der Deutschland-Manager von Maatwerk, Roland Meljus. Die Insolvenz sei nicht überraschend gekommen. Schon seit Dezember habe man von den Schwierigkeiten gewusst, so Meljus: „Aber wir haben mit einer besseren Konjunktur gerechnet.“

Die Berliner Landesagentur für Arbeit hält weiterhin an dem Konzept der PSA fest. Die bisher von Maatwerk betriebenen Agenturen will die Landesagentur nun an Anbieter übergeben, die bei der Ausschreibung im vergangenen Jahr auf dem zweiten Platz landeten.

Weniger überzeugt waren einige Berliner Sozialämter von der angeblichen Jobmaschine Maatwerk. „Wir haben uns die Mühe gemacht, die Ergebnisse zu prüfen, die Maatwerk an anderen Orten erzielt hat“, sagt etwa die Marzahn-Hellersdorfer Sozialstadträtin Dagmar Pohle, die sich gegen eine Zusammenarbeit entschied.

Zufrieden mit der PSA-Arbeit ist dagegen Lichtenbergs Sozialstadtrat Wilfried Nünthel. 189 ehemalige Sozialhilfeempfänger wurden in Arbeitsverhältnisse vermittelt. Ein Erfolg, wie Nünthel meint: „Wir konnten mehr an Sozialhilfe einsparen, als die Vermittlungsgebühren gekostet haben.“ WB