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Sachsen soll Castoren behalten

Grüne warnen vor hohen Kosten für NRW. Atomkraftgegner kritisieren Trittin scharf

DÜSSELDORF/AHAUS taz ■ Die geplanten Castor-Transporte aus dem sächsischen Rossendorf nach Ahaus werden Nordrhein-Westfalens Landeshaushalt mit mindestens 50 Millionen Euro belasten. „Sachsen will die Sicherungskosten für den Transport auf NRW und die Transitländer Thüringen und Hessen abwälzen“, kritisiert Rüdiger Sagel, atompolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion.

Für Sachsens CDU-Umweltminister Steffen Flath dürfte die Atommüll-Entsorgung nach Ahaus tatsächlich ein gutes Geschäft werden: Für Genehmigung und Castor-Stellplatzmiete in Ahaus fallen nur rund sechs Millionen Euro an. Eine Lagerung auf dem Gelände des ehemaligen DDR-Forschungsreaktors Rossendorf bei Dresden dagegen „würde 20 Mal teurer werden als die Ahauser Lösung“, rechnet Flaths Sprecher Dirk Reelfs vor. Sagel fordert deshalb, der Bund müsse eine Lagerung vor Ort finanziell unterstützen – „ähnlich wie bei den Forschungsreaktoren Jülich und Karlsruhe, wo 90 Prozent der Entsorgungskosten getragen werden.“ Bisher hatte der Bund eine Kostenübernahme mit Hinweis auf die DDR-Vergangenheit des Rossendorfer Reaktors verweigert.

In Ahaus wächst unterdessen die Kritik an Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne): Dessen Planungen seien „rücksichtlos, unbegründet und gefährlich“, schreiben Anti-Atom-Initiativen aus dem Münsterland in einen offenen Brief. Trittin solle wie 2001 „seine Kompetenzen nutzen“ und die Transporte stoppen – „mit einer bundesaufsichtlichen Weisung“. Auch die sächsischen Grünen forderten zur Vermeidung unnötiger Transporte eine Lagerung in Rossendorf. ANDREAS WYPUTTA

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