Museen bieten Hilfe an

Experten sollen Verluste antiker Kulturgüter aufgrund der Plünderungen überprüfen

BERLIN taz ■ Zu retten, was noch zu retten ist: Darum geht es mehr oder weniger nach den Plünderungen des Bagdader Nationalmuseums, der Nationalbibliothek, der Museen und Bibliotheken in Mossul oder Tikrit, aber auch der antiken Grabungsstätten überhaupt im Irak. Auf der Konferenz der Unesco zum kulturellen Erbe des Irak in Paris am 17. April, der nun am 29. April eine Konferenz in London folgen wird, haben sich die führenden Museen der Welt darauf verständigt, schnellstmöglich Experten in den Irak zu schicken, um bei der Dokumentation und möglichst auch bei der Wiederauffindung der geraubten Kunstschätze zu helfen.

Auf einer Pressekonferenz gestern in Berlin, war Beate Salje, die Direktorin des Vorderasistischen Museums, zuversichtlich, dass auch gerade die Berliner Institutionen hier einen wichtigen Beitrag leisten können. Zum internationalen Team der Experten vom British Museum, dem Louvre in Paris, dem Getty Museum in Los Angeles und der Eremitage werden also auch deutsche Fachleute stoßen, etwa spezielle Restauratoren der Staatsbibliothek. Deutsche Grabungen etwa in Uruk sind gut dokumentiert. So ließe sich nach Meinung von Salje schnell ein Verlustkatalog erstellen, der die zunächst vordringlichste Aufgabe darstellt, denn noch ist überhaupt nicht klar, was fehlt. Bei der Wiederbeschaffung dürfte aber der größere Teil der Aufgabe an Interpol und FBI fallen, denn den Museen werden gestohlene Stücke kaum angeboten. WBG