SARS fordert mehr Tote

Immer mehr Krankheits- und Verdachtsfälle in Peking und Hongkong. 7.000 Kanadier stehen unter Quarantäne

BERLIN afp/rtr ■ Erneut rasant gestiegen ist die Zahl der offiziell bestätigten SARS-Fälle in China. Gestern wurden 157 neue Krankheitsfälle bekannt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Auch seien 165 neue Verdachtsfälle registriert worden. Drei weitere Menschen erlagen den Folgen des Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms, womit sich die Zahl der chinesischen Todesopfer auf 97 erhöhte. Damit sind in China bislang 2.158 Fälle der Lungenkrankheit bestätigt worden. Auch Hongkong meldete gestern 5 neue Todes- und 32 weitere Krankheitsfälle. Dort erlagen bislang 99 Menschen der Krankheit, insgesamt registrierten die Behörden 1.434 Fälle.

Die deutliche Korrektur nach oben lässt sich darauf zurückführen, dass die Regierung in Peking am Wochenende nach anhaltender internationaler Kritik ihre Verschleierungspolitik aufgegeben hatte. Ministerpräsident Wen Jiabao rief die örtlichen Behörden auf, wahrheitsgemäß über das Ausmaß der Krankheit zu berichten. Die chinesische Regierung entsandte Ärzteteams in die Provinzen.

In der kanadischen Provinz Ontario befinden sich inzwischen rund 7.000 Menschen unter SARS-Quarantäne. Die Provinz ist von der Ausbreitung der Krankheit in Kanada am schwersten betroffen, alle 14 Todesfälle ereigneten sich hier. Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation hat sich die Lungenseuche ausgehend von China mittlerweile auf 25 Länder ausgeweitet, mindestens 209 Personen sind bislang weltweit an ihr gestorben.