Weltmeister an der Weser

Die Bremer Stadthalle ganz im Zeichen des Kampfes: Die Karate-EM in zwei Wochen nimmt Formen an

taz ■ Ein bisschen verdutzt hat Sportsenator Kuno Böse (CDU) gestern schon aus dem Anzug geschaut. In Kampfhaltung baute sich Kai Hoerder, Landestrainer des Bremer Karate Verbands (BKV), vor dem Senator auf und ließ sein rechtes Bein gefährlich nah in Richtung Senatorenkopf hochschnellen. Aber Böses Schrecken währte nur kurz. Denn schließlich war Pressekonferenz: zur „Karate Europameisterschaft 2003“. Und Hoerders Künste gestellt – fürs Foto.

Karate sei keine gewalttätige Sportart, sie trage vielmehr zum Aggressionsabbau bei, versicherte Reiner Zimbalski, BKV-Präsident und Organisator der EM. Bei der japanischen Kampfkunst gehe es um die Ästhetik. Davon sollen sich die Bremer vom 9. bis 11. Mai in der Stadthalle selbst überzeugen. 750 Teilnehmer aus 50 Nationen werden um die Gunst der Kampfrichter buhlen. 11 von 17 amtierenden Weltmeistern holt der Veranstalter, die Europäische Karate Förderation, an die Weser. Darunter die Duisburgerin Kora Knühmann (19), die 2002 in Madrid Gold ergatterte. Zu den Favoritinnen zählen auch Knühmanns Teamkolleginnen Alexandra Witteborn (25) aus Berlin, Weltmeisterin 2000 in München, sowie Nadine Ziemer (26) aus Konstanz, Siegerin der Paris Open 2000.

Dass die „einzige internationale Sportveranstaltung dieser Größe in Bremen“ (Zimbalski) für Aufsehen über die Landesgrenzen hinaus sorgt, dessen ist sich Böse sicher: 15.000 Zuschauer würden erwartet. Die Hälfte der Karten seien auch schon weg. Noch lieber wäre Böse der große Erfolg von 1980: Bei der Karate-WM war die Stadthalle komplett ausgebucht. kb