JOSCHKA FISCHER ÜBER DIE MACHTVERTEILUNG IN DER KOALITION UND DIE ROLLE DES NEUEN SPD-VORSITZENDEN FRANZ MÜNTEFERING
: „Es gibt nur einen Chef: Gerhard Schröder“

Der grüne Außenminister Joschka Fischer im taz-Gespräch SEITE 3 und 4

„Männerfreundschaft! Wenn ich das schon höre. Das sind doch alles gedankliche Freizeitübungen von Journalisten.“

Fischer zu der Frage, ob die Männerfreundschaft zwischen ihm und Gerhard Schröder nicht mehr das Machtzentrum der Koalition ist

„Müntefering ist ein anderer geworden, und die Grünen haben sich weiterentwickelt. Müntefering ist ein überzeugter Sozialdemokrat, aber deswegen kein Anti-Grüner.“

Fischer über den künftigen SPD-Parteivorsitzenden

„Meine politische Auffassung ist bekannt: Ich bin gegen diesen Atomexport. Aber ich kann nur streng nach Recht und Gesetz handeln.“

Fischer über den Export der Hanauer Plutoniumfabrik nach China

„Ich wusste bisher nicht, dass Nashörner in Mecklenburg zu Hause sind. Aber wenn ich mir anschaue, wie sich eine deutsche Delegation diese Woche in der Türkei gebärdet hat – das war wie ein politisches Panzernashorn im Porzellanladen.“

Fischer zu der Türkeireise der CDU-Chefin

„Ich verstehe, dass die Leute zum Teil unzufrieden sind. Wir muten ihnen ja auch einiges zu. Unser Land erlebt gerade einen dramatischen Umbruch. In allen Generationen vor uns war Krieg das Prinzip des sozialen Wandels. Jetzt durchläuft Deutschland zum ersten Mal in seiner Politik- und Wirtschaftsgeschichte eine friedliche Transformation solchen Ausmaßes. Aber es hilft nichts: Wir müssen da durch.“

Fischer über die Akzeptanz der Agenda 2010 in der Bevölkerung

„Ich war seit Jahren nicht beim Arzt. In meinem Nachruf wird stehen: Er hat viel eingezahlt, aber wenig gekostet.“

Fischer auf die Frage, ob er in diesem Quartal schon Praxisgebühren gezahlt habe