Ölhahn aufgedreht

Produktion für irakischen Eigenbedarf angelaufen

BAGDAD afp/ap ■ Die Öl- und Gasproduktion in Irak ist nach US-Angaben wieder angelaufen. Die Förderung sei im Norden und Süden des Landes wieder aufgenommen worden, um den Bedarf der irakischen Bevölkerung zu decken, sagte Generalmajor Carl Strock vom Ingenieurscorps der US-Armee gestern in Bagdad. Ein Export von Rohstoffen sei zunächst nicht geplant. Die Öl- und Gasförderung war während des Krieges praktisch vollkommen zum Erliegen gekommen.

„Öl fließt wieder im Süden“, sagte Strock. Derzeit würden pro Tag 175.000 Barrel gefördert. Sie seien für die Raffinerie in Basra bestimmt und für nahe gelegene Kraftwerke. Er hoffe, dass in ein oder zwei Tagen auch auf den nördlichen Ölfeldern rund 60.000 Barrel pro Tag gefördert werden könnten. Auch dieses Öl sei strikt für den heimischen Bedarf und nicht zum Verkauf auf dem Weltölmarkt bestimmt. Bei Gas wurde, Strock zufolge, im Norden eine Quelle wieder in Betrieb genommen.

Angesichts des sinkenden Ölpreises auf dem Weltmarkt ist die Opec gestern in Wien zu einem Sondertreffen zusammengekommen. Im Mittelpunkt stand die Überproduktion nach dem Ende des Irakkriegs. Zu Kriegsbeginn hatte die Opec ihre selbst auferlegte Förderquote von 24,5 Millionen Barrel am Tag aufgegeben und den Ländern erlaubt, mehr zu fördern, um einen Engpass zu verhindern. Gestern nun entschieden die Erdölexporteure, die Fördermenge zumindest wieder auf 25,4 Millionen Barrel pro Tag zu begrenzen.