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Freiheitskämpfer

Morgen Abend ist die 78-jährige Jazz-Saxophon-Legende Dr. Sonny Rollins in der Laeiszhalle zu hören

Seit fast siebzig Jahre steht Theodore Walter „Sonny“ Rollins jetzt schon auf der Bühne. Begonnen hat der heute zu den profiliertesten Tenor-Saxophonisten der Jazzgeschichte zählende New Yorker seine Karriere bereits als 11-jähriger am Piano. Mit 13 gab es das erste eigene Saxophon, nicht mal 20 war er, da spielte er schon in der Band der Klavier-Legende Thelonious Monk. Und als Rollins mit 28 Jahren sein bahnbrechendes Album „Freedom Suite“ veröffentlichte, war er nach zwei Meilensteinen des Jazz – „Saxophon Collosus“ und „Tenor Madness“, ein bemerkenswertes Tenor-Saxophon-Patt zwischen Rollins und John Coltrane, zusammen mit der Miles Davis’ Group – schon lange einer der bekanntesten Jazz-Saxophonisten überhaupt.

Mit „Freedom Suite“ legte Rollins dann den ersten ausdrücklichen instrumentalen Protest-Track des Jazz vor: ein 19-minütiges Stück für Saxophon, Bass und Schlagzeug über den Rassismus, dem Rollins sich trotz aller Erfolge ausgesetzt sah: „At the time it struck me, what did it all mean if you were still a nigger, so to speak? This is the reason I wrote the suite.“ Eine bis dahin ungehörte Auseinandersetzung mit der Freiheit – zum einen mit der musikalischen Freiheit, einer ungewöhnlichen Kombination von Komposition und Improvisation, zum anderen mit der physischen und moralischen Freiheit, deren An- und Abwesenheit in Sonnys Leben – und eine der zentralen Vorarbeiten des Free Jazz.

Im letzten Jahr, 50 Jahre später, gab’s fürs Rollins in Stockholm den „Nobelpreis des Jazz“, den Polar Music Price. Und den Doktor der Musik gab’s ehrenhalber, gemeinsam mit Steve Reich und dem Colby College, gleich dazu. Morgen Abend ist der Jazz-Doktor in der Laeiszhalle zu hören. ROBERT MATTHIES

Fr, 28. 11., 20 Uhr, Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz 1

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