Universumsgründer geehrt

Bremer Uni-Professor wählt Stipendiaten für die National Geographic Society aus

taz ■ Am Bremer Geologen und Meereskundler Gerold Wefer kommt man in Zukunft nicht vorbei, wenn man sich für Stiftungsgelder aus dem „Global Exploration Fund“ bewerben will. Der Uni-Professor und Mitgründer des Bremer „Science Centers Universum“ wurde jetzt von einem internationalen Wissenschafts-Kommitee dazu bestimmt, die Vorauswahl für die förderungswürdigen Projekte aus dem deutschsprachigen Raum zu treffen. „Ich fühle mich geehrt, dass sich die National Geographic Society für mich entschieden hat, das ist eine große Auszeichnung“, sagte Wefer.

Die geowissenschaftliche Gesellschaft gibt außerdem den National-Geographic – die weltweit auflagenstärkste Fachzeitschrift für Geowissenschaften – heraus. Der Chefredakteur der deutschsprachigen Ausgabe, Klaus Liedtke, hatte den 59-jährigen Bremer Wissenschaftler vorgeschlagen, weil dieser sich außergewöhnlich für sein Fachgebiet engagiere.

Darüber hinaus bemühe er sich, auch Laien an die Geowissenschaften heranzuführen, wie es mit der „Wissenschaft zum Anfassen“ im Universum praktiziert werde. Das Konzept für dieses interaktive Wissenschaftsmuseum hatte Wefer 2001 den „Communicator-Preis“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beschert und war damit auch der National Geographic Society aufgefallen.

In seiner neuen Funktion für die internationale Gesellschaft will der Bremer Geologe vor allem Vorhaben fördern, deren Forschungsergebnisse für den Naturschutz nutzbar gemacht werden können. „Ich rechne damit, dass ich jährlich fünf Bewerbungen auf dem Schreibtisch habe.“ Aus diesen muss Wefer diejenigen bestimmen, die einem 20-köpfigen Gremium internationaler Wissenschaftler vorgelegt werden, dem er selbst auch angehört.

In über 100 Jahren hat die Wissenschaftsstiftung 7.000 Projekte weltweit finanziert, darunter etwa 20 aus Deutschland. Im Schnitt wurden dabei 10.000 bis 20.000 Dollar pro Forschungsvorhaben ausgegeben. kb