geläufig Wird Folter normal?

„Polizisten sollen Freundin des Angeklagten Vergewaltigung angedroht haben.“ Unter dieser Schlagzeile berichtete der Spiegel das Folgende: „Bei der Festnahme des mutmaßlichen Täters im Mord- und Entführungsfall Jakob von Metzler sollen Beamte des Frankfurter Sondereinsatzkommandos gegen die Freundin des Beschuldigten brutal vorgegangen sein. Die Eltern des Mädchens erhoben in einem Brief an das Frankfurter Landgericht schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Der Vater der 16-Jährigen werfe den Beamten vor, das Mädchen an den Haaren gefasst, es über den Boden gezogen und nackt ausgezogen zu haben, berichtete der Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Job Tilmann, am Mittwoch.“ Jetzt sollen sie also auch die Freundin des Angeklagten misshandelt haben, obschon diese gar nichts mit dem Fall zu tun hatte. Nachdem bekannt wurde, dass die Polizei dem mutmaßlichen Entführer von Jakob von Metzler Folter angedroht hatte, gab es zwar einen Aufschrei bei den Menschenrechtsorganisationen, doch die Öffentlichkeit bleibt weitgehend gefasst. Politiker wie der ehemalige General Jörg Schönbohm wollten sogar über eine Teillegalisierung der Folter diskutieren. Auch in anderen Fällen, in denen Kinder zu Tode gekommen sind, wird vonseiten der Politik und der Medien gern an die niederen Instinkte des Wahlvolkes appelliert. Klaus Rogall und Barbara Lochbihler diskutieren heute über diesen Skandal – und auch über die damit einhergehende schleichende Vorbereitung der Folter in Deutschland. SUN

Französischer Dom, 19 Uhr