Haiti: Aristide will Wahlen vorziehen

PORT-AU-PRINCE afp ■ Als Zugeständnis an die Opposition hat der haitianische Präsident Jean-Bertrand Aristide vorgeschlagen, die Parlamentswahl vorzuziehen. Die Wahl könne bis November stattfinden, sagte er am Dienstag. Haiti hat seit vergangenem Jahr kein Parlament mehr. Neuwahlen nach Auslaufen der Legislaturperiode waren nicht zustande gekommen, weil sich die politischen Gruppierungen nicht auf die Einrichtung einer Wahlkommission verständigen konnten. Präsident Aristide regiert seitdem per Dekreten.

Zuvor hatten die internationalen Vermittler der Opposition des Karibikstaates einen Aufschub von 24 Stunden gewährt, um auf ihren Friedensplan zu reagieren. Die Opposition beharrte jedoch weiter auf ihrer Forderung nach einem Rücktritt Aristides. Sie wirft dem einstigen Armenpriester vor, das Land mit diktatorischen Methoden und durch Korruption weiter in Armut und Elend zu treiben. Aristide will sein Mandat bis 2006 zu Ende führen. Die Lage in dem von Unruhen geschüttelten Land blieb am Dienstag ruhig.