Epidemien: Unep warnt

Studie des UN-Umweltprogramms nennt Maßnahmen im Kampf gegen die Umweltfolgen des Krieges

BERLIN taz/dpa ■ Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) warnt vor Epidemien im Irak. Aufgrund der Schäden im Abwasser- und Elektrizitätssystem sei die Gesundheit der Bevölkerung bereits in Mitleidenschaft gezogen worden. Das geht aus einem 98-seitigen Bericht hervor, dem erste Erhebungen über die Umweltsituation im Irak zu Grunde liegen. Das Dossier ist eine so genannte Arbeitsstudie, die einen Überblick liefert, nicht aber auf Vor-Ort-Untersuchungen basiert.

„Viele Umweltprobleme sind so alarmierend, dass ein sofortiger Säuberungsplan dringend notwendig ist“, erklärte Pekka Haavisto, Chef der Unep-Untersuchungsgruppe. Entsprechend mahnt die Unep an, Wassersystem und Kanalisation dringend wieder herzustellen, stark verschmutzte Regionen zu säubern, Müll und medizinischen Abfall zu entfernen. Nur so werde das Epidemie-Risiko reduziert. Zudem empfiehlt die Unep erneut, eine Risikoerhebung in jenen Gebieten durchzuführen, in denen abgereicherte Uranmunition – so genannte DU-Geschosse – eingesetzt wurden. Die irakische Bevölkerung soll informiert werden, wie ein Kontakt mit dem schwach strahlenden Schrott verhindert werden kann.

Nur wenn die Umwelt in alle Wiederaufbaupläne komplett integriert wird, kann sich laut Haavisto das Land wieder nachhaltig erholen. Unep-Direktor Klaus Töpfer bot zugleich Hilfe an: „Wir stehen bereit, werden natürlich völlig unparteiisch sein“, sagte er am Sonntag beim Treffen der G-8-Umweltminister. Auf die Frage, ob die USA Einwände gegen die Entsendung eines Unep-Teams hätten, sagte er: „Es gibt keine Hinweise darauf, dass wir abgeblockt werden.“ RENI

Download: www.unep.org/pdf/iraq_ds_lowres.pdf