gurke des tages: im schaufenster erleichtert
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Zuerst spürte er nur ein leichtes Rumpeln im Gedärm, dann wurde es immer heftiger. Eine Toilette musste her, und zwar sofort! Da – ein Sanitärfachgeschäft, mitten in der Bochumer Innenstadt. Wenn die kein Örtchen haben, ja wer denn dann! Weil der Mann spürte, dass er dem plötzlichen Druck in seinen inneren Organen sehr bald nachgeben musste, betrat er das Geschäft. Sehr gut – ein Designerbad mit Edeltoilette. Jetzt aber schnell. Doch das Luxusklo war nicht an die Kanalisation angeschlossen, alle Spülversuche schlugen fehl. Langsam verbreitete sich erbärmlicher Gestank in den Ladenräumen. Zudem bot das Klo dem 60-Jährigen noch freie Aussicht auf vorübergehende Passanten. Die gute Sicht galt aber auch andersherum – für die Beschäftigten eines gegenüberliegenden Bürogebäudes. Die Scheiben reichten immerhin bis zum Fußboden. Da ging ihm ein Licht auf: Das war das Schaufenster, nicht die Kundentoilette. Der zunächst sichtlich erleichterte Kunde wurde mit lebenslänglichem Hausverbot und der Rechnung für einen professionellen Reinigungsdienst bedacht.