Castor mit Protest

Der Widerstand gegen die Atommülltransporte ins Lager Ahaus wächst: Morgen startet der Autobahnaktionstag

AHAUS taz ■ Mit einem Autobahnaktionstag wollen Atomkraftgegner am morgigen Samstag bundesweit gegen die geplanten Castor-Transporte ins münsterländische Zwischenlager in Ahaus protestieren. Neben „vielen spontanen Aktionen“ sind Demonstrationen unter anderem im Raum Hannover, Braumschweig, Magdeburg, Dresden/Chemnitz und Köln geplant, so vier Anti-Atom-Initiativen aus dem Münsterland. In Nordrhein-Westfalen starten zwischen 10 und 16 Uhr Proteste in Ahaus, Dülmen, Münster, Waltrop und an der A 31.

Die geplanten Transporte aus dem ehemaligen Forschungsreaktor Rossendorf bei Dresden nach Ahaus seien „völlig überflüssig“ und stellten ein „hohes Sicherheits- und Umweltrisiko“ dar, erklärten die Anti-Atom-Aktivisten. Die Landesverbände der Grünen in Nordrhein-Westfalen und Sachsen lehnen die Castor-Transporte ebenso ab wie NRW-Innenminister Fritz Behrens (SPD). Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) sieht dagegen keine rechtlich belastbare Alternative zu Ahaus.

Die geplanten Atommülllieferungen per Autobahn dürften zu chaotischen Zuständen führen, da mit Staus, Vollsperrungen und Polizeikontrollen zu rechnen sei – Rossendorf verfügt nicht über einen Bahnanschluss. Als wahrscheinlicher Transportweg gelten die Autobahnen 4 und 7 von Dresden über Erfurth nach Kassel, die A 44 Richtung Dortmund, die A 2 Richtung Bottrop und die A 31 Richtung Ahaus. Denkbar wäre auch eine Ausweichroute über Leipzig, Magdeburg, Hannover und Osnabrück nach Bottrop. WYP

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