Versenkt, verrostet, verkauft

Am 17. Dezember 1939 befahl Kapitän Hans Langsdorff alle Mann in die Boote und ließ sein Schiff, die „Graf Spee“ versenken. Vier Tage zuvor war sie nach heftigen Gefechten mit britischen Kreuzern in Montevideo eingelaufen – an Bord 36 tote Matrosen. Auf diplomatischen Druck musste sie wieder auslaufen, doch weitere Schlachten hätte das Schiff nicht überstanden. Die 1.100 Mann Besatzung ging in Argentinien an Land und wurde interniert. Langsdorff nahm sich drei Tage später das Leben.Seit Januar versucht nun ein Bergungsteam, Teile der „Graf Spee“ zu heben. Am Mittwoch ist es ihnen im zweiten Anlauf gelungen, den Telemeter aus dem Wasser zu heben. Ganz Uruguay ist aus dem Häuschen. Verglichen mit den kommenden Aufgaben, war das ein Kinderspiel. Bis Ende des Jahres sollen die 300 Tonnen schweren Geschütztürme geborgen werden. Es ist nicht die erste Expedition, wenn auch die ehrgeizigste. Vor sieben Jahren wurde bereits eine Kanone gehoben, davor ein Anker. Im Marinemuseum von Montevideo liegt eine kleine Sammlung von „Graf Spee“-Teilen ,und in der Altstadt verkaufen findige Händler Stahlschrott – angeblich original „Graf Spee“. IM