Magaths Konzept geht nur halb auf

Für einen Sieg müsste eine neue Idee her: Im Spiel gegen Dortmund holt Wolfsburg nur ein Unentschieden

Wer eine so gewaltige Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtspunkten aufweist wie der VfL Wolfsburg, muss sich etwas einfallen lassen. Trainer Felix Magath hatte sich gedacht, im Spiel gegen Borussia Dortmund die Reihen hinten zu schließen und vorne eiskalt zuzuschlagen. Das Konzept ging jedoch nur zur Hälfte auf. In einem mäßigen Spiel mit nur ganz wenigen aufregenden Szenen holten die Wolfsburger durch ein 0:0 ihr viertes Unentschieden außerhalb der Stadtgrenzen.

Wenn die Borussia im Ballbesitz war, bildete der VfL zwei Viererketten, die etwa 15 Meter Abstand zueinander hatten. Weil sich alle Spieler taktisch klug verhielten und den Dortmundern auf engem Raum und mit wenig Zeit herzlich wenig einfiel, kam VfL-Torhüter Diego Benaglio kaum in Bedrängnis. Im Bewusstsein einer stabilen Defensive mit dem sehr starken Andrea Barzagli wurden die Niedersachsen nach 20 Minuten etwas mutiger. Eine gute Möglichkeit sprang vor der Halbzeitpause aber auch nicht heraus. Die beste Chance ergab sich, als Christian Gentner eine Flanke volley abnahm. Edin Dzeko war zwei Meter vor dem Tor aber zu überrascht, um seinen Fuß schnell genug in die Schussbahn zu lenken (26.).

Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Dortmunder ihre Angriffsbemühungen. Sie setzten dabei auch auf die Müdigkeit der Gäste nach dem 3:2-Sieg im Uefa-Cup in Braga. Doch der VfL zeigte keine Schwächen. BVB-Torhüter Roman Weidenfeller verhinderte in der 77. Minute mit einer Glanzparade bei einem Kopfball von Cristian Zaccardo, dass Magaths Konzept zu 100 Prozent aufgeht. MARKUS BARK