Zarte Zweiradträume

Die Fahrrad-Messe verheißt beschwerdefreie Weichteile und minimale Luftwiderstände. Heute und morgen

Bremen taz ■ „Wenn es wieder in den Beinen kribbelt“, dann, so sagt die Pressestelle des Bremer Senats, solle man dies Wochenende umgehend in die Messehallen neben der bald totalsanierten Stadthalle gehen. Dort nämlich fände zum achten Mal „fahrrad.markt.zukunft“ statt.

Die Veranstalter ihrerseits laden zum siebten Event dieser Art, sind aber ebenso überzeugt, viele Veloista-Träume erfüllen zu können. 160 Firmen präsentieren sich, darunter 40 Reiseveranstalter mit Dia-Vorträgen über „Abenteuer von Jena in den Jemen, von Alaska nach Feuerland und entlang der Elbe“. Offenbar gelten die ostdeutschen Radwege immer noch als wild-romantische Kraterpfade.

Gerade recht kommen da die angenehmen Versprechungen der hessischen Firma HP-Velotechnik, die ihr neues Tourenliegerad „GrassHopper“ vorstellt. „Taube Weichteile“ würden mit diesem Gefährt der Vergangenheit angehören, sagt Geschäftsführer Paul Hollants, schließlich verfüge der „voll gefederte kompakte Flitzer“ – unter anderem – über Schnellspanner zum Regulieren der Sitznasenwölbung.

Offenbar ebenso flexibel: die Rückenlehne. In der Stadt habe man so eine gute Übersicht, „über Land“ liege man „flach“ beziehungsweise „lässig pfeilschnell“ auf der Straße. Entwicklungsingenieur Daniel Düsentrieb, pardon: Pulvermüller, lobt des Weiteren die „gute Wendigkeit in engen Gassen“ und geringen Luftwiderstand – bei einem konventionellen Fahrrad hingegen brauche man zum Überwinden desselben stolze 80 Prozent der aufgewendeten Energie.

Alles erprobbar auf der Indoor-Teststrecke. Dort kann man auch Tandems und Elektroräder besteigen, für Spaß sorgt womöglich auch der Kinderparcours mit Einhand-Fahrübungen. Henning Bleyl

Sa und So jeweils von 9 bis 18 Uhr in den Messehallen 4 und 4.1. Eintritt: 5,50/7,50 Euro, Familien 15 Euro