Nicht zu empfehlen

Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit beurteilt die Hamburger Verbraucher-Zentrale skeptisch und rät ab

Nur als „vermeintlichen Rettungsanker“ bezeichnet die Verbraucher-Zentrale Hamburg eine private Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. „Diese Versicherung kann man sich sparen“, meinen die Hamburger nach Prüfung der Angebote. Mit ihr könne man „nicht wirklich das finanzielle Risiko einer langfristigen Arbeitslosigkeit abdecken“. Und bei vorübergehender Arbeitslosigkeit zahle der Versicherungsnehmer leicht mehr ein, als er herausbekomme.

So nähmen etwa die Versicherer den Antrag nur dann an, wenn man schon eine Weile beschäftigt sei. Zudem würde „ab Mitte 50“ niemand akzeptiert. „Die riskanten Fälle sind damit schon ausgenommen.“ Die Leistungen seien meist auf ein oder zwei Jahre begrenzt – aber gerade dann werde die finanzielle Lage für die Arbeitslosen besonders prekär. „Ratenausfallversicherungen“ gelten meist nur für ein Jahr. Laufe der Kredit länger, nütze das herzlich wenig.

Bei der privaten Arbeitslosenversicherung, mit der das gesetzlich gezahlte Arbeitslosengeld aufgestockt wird, gelte als Faustregel: „Wer sieben Jahre einzahlt, bekommt mehr heraus, wenn er sein Geld auf einem Sparkonto angelegt hätte.“ Und keinen Cent bekomme, wer seinen Arbeitsplatz selbst kündigt, weil die Versicherung nur bei „unverschuldeter“ Arbeitslosigkeit greife. Auch als Maßnahme der ersten Hilfe sei sie nicht sinnvoll, dann etwa, wenn der Arbeitsplatz absehbar und akut gefährdet sei: Die Wartezeit beträgt zwischen 4 und 24 Monaten.

Tipp der Verbraucherschützer: „Versuchen Sie lieber, sich durch normales Sparen eine Rücklage für solche Notzeiten zu schaffen.“ Wem das nicht gelinge, müsse im Fall der Arbeitslosigkeit „radikal die Ausgaben reduzieren“. Und die richtigen Prioritäten setzen: „Miete und Unterhalt für die Familie sind wichtiger als die Kreditraten.“ Deshalb sollte man rechtzeitig mit dem Geldinstitut sprechen. Zwar könne die Bank den Kredit kündigen, wenn die Einkünfte geringer werden – sogar dann, wenn der Kreditnehmer es schaffe, die Raten pünktlich zu zahlen. Dennoch sei „es besser, den Stier bei den Hörnern zu packen, als den Kopf in den Sand zu stecken“. ALO