Türkei: Jetzt 167 Erdbebenopfer

BINGÖL dpa ■ Die türkischen Behörden haben gestern die Suche nach Vermissten im Schülerwohnheim des Erdbebenorts Bingöl eingestellt. In 75-stündigem Einsatz hatten die Helfer 114 Schüler lebend aus dem völlig eingestürzten vierstöckigen Wohnheim retten können; 84 Kinder und ein Lehrer konnten nur noch tot geborgen werden. Mindestens 167 Menschen sind dem Erdbeben zum Opfer gefallen, 520 wurden verletzt. Insgesamt wurden mehr als 1.000 Häuser beschädigt, 18 Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Für den schnellen Zusammensturz des Schulgebäudes wird Pfusch am Bau verantwortlich gemacht. Fernsehbilder zeigten gestern faustdicke Steine, die vorschriftswidrig im Beton von tragenden Säulen verbaut waren. Der Bauunternehmer, der den Auftrag für das vor knapp vier Jahren fertig gestellte Gebäude erhalten hatte, ist untergetaucht. Nach Angaben des Provinzgouverneurs Hüseyin Avni Cos wurden bis Sonntagvormittag 6.500 Zelte an Erdbebenopfer verteilt, davon 1100 an Bewohner der umliegenden Dörfer.