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geläufig Zwar auch viel wildes Volk

„Bei den Krawallen rund um den 1. Mai in Berlin sind nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei 175 Polizisten verletzt worden. Außerdem seien 133 Randalierer festgenommen und 1.080 freiheitsentziehende Maßnahmen ausgesprochen worden, teilte die GdP mit. Die Gewerkschaft kritisierte erneut das Deeskalationskonzept des rot-roten Senats. In der Nacht hatten sich überwiegend gewaltbereite Jugendliche im Bezirk Kreuzberg stundenlange Straßenschlachten mit der Polizei geliefert.“ Das berichtete DPA in der vergangenen Woche. So begeht man also den Mai in Kreuzberg, am Ende gibt es ein paar Verhaftete und Autoversicherer, die zähneknirschend Totalschäden infolge Ausbrennens feststellen müssen. Dazu noch die Gewerkschaft der Polizei, die inzwischen schon traditionell beleidigt ist, da die von ihr betreute Klientel am 1. Mai deeskalieren musste, statt für Sicherheit, Ordnung, Ruhe und sonst was in der Weise sorgen zu dürfen, die ihr passt. In unmittelbarer Nachbarschaft dagegen begrüßt man Mai und Sommer ganz friedlich: bei den Neuköllner Maientagen, die über eine Woche gehen, hat es zwar auch viel wildes Volk, auch wird viel Bier getrunken, doch weder fliegen Steine, noch hängen Knüppel in der Luft. Dagegen wird sich lieb geherzt und Kinderkarusselle drehen sich, freundlich wird sich fröhlich gemacht und alle haben eine gute Zeit. Und friedlich sprießen drum herum die Bäume vor sich hin und müssen sich vor Tränengas und allzu reichlicher Tränkung aus Wasserwerferrohren nicht fürchten. SUN

Volkspark Hasenheide, ab 13 Uhr

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