die anderen über haiti, frankreich und die usa
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Die linke Pariser Tageszeitung Libération kommentiert die transatlantische Dimension des Sturzes von Haitis Präsident Aristide: Sein Unglück ist das Glück der französischen und amerikanischen Diplomaten. Die Operation „Exit Titid“ besiegelt die Versöhnung zwischen Washington und Paris nach dem langen Zerwürfnis wegen des Irak. Die Ironie der Lage entgeht keinem: Dominique de Villepin machte sich im Fall des Irak zum brillanten Anwalt für die Respektierung des internationalen Rechts. Diesmal ließ Colin Powell Frankreich die Initiative ergreifen und verlangte sogar von der UNO eine Absicherung der Marines, die Aristide aus seinem Palast brachten.

Die rechte Pariser Tageszeitung Le Figaro meint zur französisch-amerikanischen Intervention: In Haiti, dem bei weitem ärmsten Land der nördlichen Hemisphäre, muss der ganze Staat neu aufgebaut werden. Die Wahrheit ist auch, dass die westlichen Mächte seit der Entkolonialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr wissen, wie sie Gebiete mit fremden Kulturen zu verwalten haben oder ihnen zumindest effizient helfen können. Dies ist kein Grund zum Nichtstun, aber ein Grund zur Vorsicht. Hoffen wir, dass US-Amerikaner und Franzosen in Haiti ihre sich ergänzenden Vorzüge zusammenbringen können. Um gemeinsam zu lernen.