Algerien dementiert Verhandlungen

Regierung hat weiter keine Klarheit über das Schicksal der 31 entführten Touristen

ALGIER afp/dpa ■ Der algerische Innenminister Yazid Zerhouni hat Berichte zurückgewiesen, wonach Algier mit den Entführern von 31 in der Sahara verschwundenen westlichen Touristen Verhandlungen führt. „Es gibt keine Verhandlungen. Es gibt keine Kontakte, mit wem auch immer“, betonte Zerhouni gestern im staatlichen Rundfunk. Jüngste Hinweise deuteten aber darauf hin, dass die Vermissten, darunter 15 Deutsche, am Leben seien. In der Region seien „Indizien“ wie etwa zurückgelassene Kleidungsstücke gefunden worden, die darauf hindeuteten, sagte der Minister.

Zerhouni betonte, über das Schicksal der Touristen gebe es keine Klarheit. Alle Möglichkeiten seien offen: „Wir können nicht sagen, was mit ihnen ist.“ Die algerische Armee suche mit einem Großaufgebot nach ihnen. Er bestätigte ferner, dass Algerien ein Hilfsangebot aus Deutschland abgelehnt habe. Die Bundesregierung hatte für den Fall einer Befreiungsaktion den Einsatz der Elitetruppe GSG 9 angeboten. „Diese Hilfe ist nicht erforderlich“, sagte der Minister.

Nach algerischen Presseangaben setzen die in Südalgerien eingesetzten Sicherheitskräfte auf Zeit. Eine bewaffnete Intervention zur Befreiung der Verschleppten würde zu viele Menschenleben kosten, schrieb die Tageszeitung Al Watan.